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Kurier online Stefan Brand, 08.11.2021
Nicht alle Wünsche gingen in Erfüllung – und dennoch sind die oberfränkischen Grünen sehr zufrieden mit ihrem Abschneiden bei diversen Wahlgängen während des Landesparteitages in Augsburg. Auch, weil ihre Stimme an Gewicht gewonnen hat.
Mehr »Susanne Bauer, die Grüne Direktkandidatin im Wahlkreis Bayreuth ist selbst seit 20 Jahren in der Sozialen Arbeit tätig -als gelernte Ergotherapeutin auch mit Einblick in die Altenpflege. Ihr gelang es in der ersten Runde zur Pflege Expert*innen aus Politik und Praxis zusammenbringen. „In Deutschland fehlen rund 100.000 VZ-Pflegekräfte. In den nächsten Jahren geht rund 1/4 der Pfleger*innen in Rente. Und wir sind hier in Oberfranken besonders stark vom demografischen Wandel betroffen – ich möchte, dass wir bei uns gut versorgt alt werden kann und dazu gehört dass Pflegeberufe attraktiv sind“ begründet Bauer ihr Engagement. Bevor jedoch die Runde mit Impulsen und Diskussion Fahrt aufnahm, stimmte die fränkische Poetry Slammerin Barbara Gerlach mit ihrem Slamtexte „Ehrenpfleger“ die Runde auf das Thema ein „Aaron nimmt die Hand von Frau Lange in seine hält und streichelt sie. Es klingt als würde sie seufzen, aber das kann er sich auch nur eingebildet haben. Er weiß nicht was er sagen soll oder tun kann. Aaron möchte nicht hier sein, aber er weiß, dass es das richtige ist, also ist er einfach da. Durchschnittlich halten Altenpfleger und Altenpflegerinnen acht Jahre im Altersheim durch, danach geben sie auf. Was diese Menschen brauchen ist kein falsches Lob sondern menschliche Arbeitsbedingungen, angemessenes Gehalt und Anerkennung für das was sie leisten. Gerlach arbeitet selbst als Heilerziehungspflegerin und kann sich in die Nöte der Kolleg*innen einfühlen. Andreas Krahl, gelernter Intensivpfleger und nun pflegepolitischer Sprecher der Landtagsfraktion berichtete aus seiner Arbeit zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und fordert: „Die Pflege muss politisch werden – nur so kann sie die berechtigten Forderungen laut und deutlich vertreten!“ Aus der Perspektive der Leitung des Seniorenheims St. Martin, trug Tanja Blahuschek aus der Praxis bei: „In unserem Heim werden derzeit 94 Menschen gepflegt: viele davon mit Demenzerkrankungen – eine besondere Herausforderung im Umgang, die eigens geschult wird.“ Bereichert wurde die Runde durch Florian Questel- der ehemalige OP-Pfleger ist nun Bürgermeister im schönen Ahorntal, setzt sich aber weiter gern für die politischen Forderungen seines Berufsstandes ein. „Pflegen kann eben nicht jeder. Pflege ist eine Profession, die endlich als solche wahrgenommen werden muss. Eine Pflegekammer ist dazu eine notwendige Grundlage.“ Mit ihm als Fraktionskollegen im Kreistag verfolgt sie ein weiteres wichtiges Anliegen: sie wollen mit ihrem Antrag auf einen Pflegestützpunkt Strukturen schaffen, die unter anderem die Koordination von Leistungen erleichtern und auch die Angehörigen, die mit über 70% den größten Teil der Pflegebedarfe zu Hause leisten, unterstützen.Außerdem „auf Station“: Thaddäus Breitung. Er ist noch Pflegelehrer an der Berufsfachschule für Sozialpflege im Landkreis Hof – noch -da sein Ruhestand naht: „Meine Stelle kann danach nicht mehr besetzt werden – auch hier wird versäumt für Nachwuchs zu sorgen.“ Bauer ergänzt: „Seit Jahren ist der Pflegenotstand da – auch ohne Corona und die anstehende Berentung der Baby-Boomer-Generation.“ Auch Amalie Millendorfer, die ihrerseits seit drei Jahren im Heim lebt und sich mit ihren 95 Jahren für Vieles interessiert und sich zudem als Heimbeirätin einsetzt, trug – mit einem vorher geführten Gespräch zum Thema bei: sie könne, so die 95 jährige, nicht verstehen, wieso die Pflegepauschalen in ihren Anpassungen so deutlich den Preissteigerungen hinterher hinkten: Sie habe eine gute Rente, so die ehemalige Lehrerin, doch bei Vielen ihrer Mitbewohner*innen müssten die Angehörigen einspringen- oder die Sozialhilfe. Dabei ist das doch Aufgabe der Pflegeversicherung. Sie teilt die Sorge der jüngeren Generation, auf deren Schultern dies ausgetragen würde. Eben da setzten die Expert*innen in der Runde ein: die minutengenaue Abrechnung einzelner Leistungen stellt eine Belastung dar für Pflegende wie Gepflegte: „Es ist schwer in einer solchen Taktung sensibel und achtsam mit seinem Gegenüber zu sein – etwas, worunter auch viele Pfleger*innen leiden: doch um die Würde des gepflegten, aber auch des pflegenden Menschen zu erhalten, braucht es angemessene Personalschlüssel und Nachwuchs für den Beruf, der der Schönste auf der Welt sein kann – wenn die Bedingungen passen.“ so Bauer. In der nächsten Runde, am 12.05.21, wird die häusliche Pflege im Fokus stehen
Kunst und Kultur Susanne Bauer hört sich Sorgen der Kulturschaffenden an
Ute Eschenbacher, 17.02.2021 - 22:10 Uhr
Politischer Aschermittwoch der oberfränkischen Grünen: Die Grünen-Direktkandidatin war im Live-Chat mit Künstlern aus der Region im Gespräch. Diese fühlen sich in der Corona-Pandemie vergessen.
Bayreuth - Die Kunst- und Kulturszene Oberfrankens ist bunt und vielseitig. Susanne Bauer, Grüne Bezirkssprecherin und Direktkandidatin zur Bundestagswahl, hat Poetry Slammer, Musiker, Comedians, Schauspieler und Werbeschaffende eingeladen, über ihre Erfahrungen zu berichten. „Kunst und Kultur ist dafür da, die Finger in die Wunden zu legen“, sagte Susanne Bauer zu Beginn. Beide Bereiche seien wichtig, um mit den Herausforderungen der Zeit zurechtzukommen. „Daher ist es unsere Aufgabe in der Politik, dafür zu sorgen, dass Kulturschaffende diese Zeit auch überleben.“
Bundestagsabgeordneter Erhard Grundl aus Niederbayern nahm ebenfalls an der virtuellen Runde teil. Grundl ist der kulturpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. „Ein Kahlschlag in der Kulturszene würde der Gesellschaft und auch dem Finanzminister letztendlich viel teurer kommen, als jetzt wirkungsvoll zu helfen“, ist Grundl überzeugt. Der Kulturbereich sei von Beginn an in der Pandemie übersehen worden. „Viele Künstler haben seit einem Jahr keine Arbeit und keine Einkünfte und die Ersparnisse sind weg.“
Früher arbeitete Grundl 25 Jahre lang als Vertriebsmanager in der Independent-Musikindustrie. Davon fast 15 Jahre als Solo-Selbständiger. Er vertrat kleine, unabhängige Labels gegenüber den großen Playern in der Handelsstruktur wie Media Markt/Saturn und Amazon. Ende der achtziger bis Mitte der neunziger Jahre war er Sänger der Band Baby You Know. Daher kennt er die Nöte der Beschäftigten in der Kreativszene. „Es müssen endlich Hilfen kommen, die wirklich greifen“, forderte Grundl. Kultur gehöre nicht zur Freizeit, sondern sei im Grundgesetz verankert. „Kunst und Kultur sind vielleicht nicht systemrelevant, aber Kunst und Kultur sind auf jeden Fall gesellschaftsrelevant.“
Poetry-Slammerin Barbara Gerlach (28) muss nicht von ihrer Kunst leben. Sie ist trotz zahlreicher Auftritte weiterhin im sozialen Bereich tätig. Ihre Erfahrungen verarbeitet sie in ihren Texten. Kultur ermögliche den Menschen einen Perspektivwechsel. Sie trage dazu bei, „dass wir menschlich bleiben“. Ihr Kollege Maestro Confusione schilderte, wie sich Künstler in der Pandemie alternative Einkommensquellen suchen. Sie arbeiten als Deutschlehrer oder als Nikolaus. „Man schreibt Konzepte und wartet auf das Ende des Lockdowns.“ Die kleinen Bühnen und das Publikum fehlen ihm. „Der virtuelle Raum ist kein Ersatz für ein Live-Erlebnis.“
Sehr anschaulich beschrieb Lisa Wellisch, international konzertierende Pianistin, ihren Alltag zwischen dem täglichen Üben am Klavier und dem Ringen um Finanzhilfen. „Unser Leben sieht nach außen hin glamourös aus“, sagt sie. Doch in Wahrheit würden selbst Profis der Klassikbranche derzeit sorgenvoll in die Zukunft blicken. „Das ist alles eine riesige finanzielle Katastrophe.“ Wellisch kennt Chorsänger und Orchestermusiker der Bayreuther Festspiele, die bis heute für die ausgefallene Saison 2020 noch kein Geld erhalten hätten. Und sie wüssten nicht, wie es in diesem Sommer weitergehe und ob sie sich eine Wohnung in Bayreuth suchen sollten.
Die Konzertpianistin bemängelt, dass die Künstler nicht wirklich einbezogen werden. So gingen die Hilfen an der Lebensrealität der Künstler vorbei. Teilweise schließen sich unterschiedliche Angebote gegenseitig aus. Oder das Geld müsse zurückbezahlt werden. „Künstler fliegen zu Tausenden aus der Künstlersozialkasse und damit aus Kranken-, Renten-, und Sozialversicherung. Mittlerweile sehen 29 Prozent aller freischaffenden Musiker keine Zukunft mehr in ihrem Beruf.“ Privatunterricht sei nicht möglich, Stipendien könnten nicht angetreten werden, Projekte nur geplant und nicht verwirklicht werden. Wellisch fürchtet nach dem Lockdown einen „riesen Corona-Stau“. Für Deutschland wünscht sie sich einen Stufenplan zur „baldmöglichsten Öffnung der Kulturstätten mit geeigneten Hygienekonzepten wie in Spanien“ und einen sofortigen „Rettungsschirm für Konzertveranstalter.“
Mit Comedian El Mago Masin und Daniel Seniuk, Schauspieler am E.T.A. Hoffmann Theater gelang es weitere fränkische Perspektiven auf das Geschehen in der Branche zu werfen. Zwei Musiker der Gruppe Hämatom, natürlich mit Maske, nahmen direkt aus dem Studio in Münster teil, wo sie gerade ihr neuestes Album aufnehmen.
Finn Regenhold, Mitgründer des noch jungen Bayerischen Landesverbands für Kultur- und Kreativwirtschaft, aus Bad Berneck, will der Branche mehr Gehör verschaffen. Aus den 12 Teilbranchen kämen viele Lösungen, um die Situation zu bewältigen. „Kooperation und Augenhöhe sind der einzige Weg aus der Krise – wir dürfen keine Person zurücklassen.“
Die Ungewissheit und die existenziellen Sorgen machten Angst, stellte Susanne Bauer fest. Die psychischen Belastungen in der Krise dürften nicht unterschätzt werden. „Wir alle brauchen Kunst und Kultur als Ventil.“ Sie seien essenziell für den Erhalt der Demokratie und ein friedliches Miteinander.
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