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29.01.20 –
Sandra Huber meint es ernst. Die Bürgermeisterkandidatin der Grünen will Pegnitz fit für die Zukunft machen. Im Zentrum stehen dabei die öffentlichen Verkehrsmittel. Das Cabriosol will sie in jedem Fall erhalten.
„Wir würden Klimaschutz ernst nehmen und Entscheidungen, die wir treffen, tatsächlich auf Klima-Auswirkungen überprüfen“, sagt Sandra Huber und überschreibt so ihre Zielsetzung, sollte sie im März zur Bürgermeisterin gewählt werden.
Es gehe hier um die Zukunft der Stadt, sagt Huber: Die Entscheidungen, gerade beim Bau, die heute getroffen würden, seien Festlegungen für die kommenden 20 bis 30 Jahre. „Es ist besser, heute in zukunftsträchtige Energie und Gebäude zu investieren, weil sich das mit der Zeit mindestens ausgleicht“, ist Huber überzeugt.
Ein weiteres Feld, auf dem Sandra Huber viele Möglichkeiten sieht, ist die Verkehrspolitik. Dort verträten die Grüne eine einzigartige Position, wie sie sagt: „Wir wollen auf die öffentlichen Verkehrsmittel und vor allem die Bahn setzen.“ In den vergangenen Jahren sei verstärkt auf die Autobahnanbindung gesetzt worden, die eigentlich gute Bahnanbindung sei derweil „unterbelichtet“ gewesen.
Wem es ernst damit sei, eine Verkehrswende zu organisieren, der müsse den Bahnhof und sein Potenzial besser nutzen. „Die Ankommenden müssen sich informieren können, wie sie vom Bahnhof aus weiterkommen. Es gibt Menschen, die erwarten, hier nicht zu stranden“, erklärt Huber.
Vor Ort soll das ganz konkret zwei Dinge bedeuten: Car-Sharing – „Das muss es in Pegnitz geben“ – und eine Busverbindung im Stundentakt in die Stadtteile und größeren Gemeinden wie Pottenstein, Auerbach und Betzenstein. „Das hilft Touristen, die hierher kommen, um zu wandern, und den Weg zurück mit dem Bus fahren wollen“, so Huber. Aber auch für Pegnitzer, die in Nürnberg oder Bayreuth arbeiten, sei ein guter Nahverkehr zum Pendeln attraktiv.
Deutlich macht sie das am Beispiel ihres Sohnes: „Er wollte in Pottenstein beim 24-Stunden-Schwimmen dabei sein. Dabei musste er sich nach den Bussen richten, die nur alle drei bis vier Stunden fahren.“ Noch schwerwiegender sei der Mangel an einem regelmäßigen Nahverkehr aber an anderen Stellen: „Das muss praktikabel sein für Menschen, die arbeiten. Nur so kommen die Menschen überhaupt auf die Idee, Bus und Bahn zu nutzen. Viele Menschen fahren Auto, weil es nicht anders geht.“
Es gebe einen Zusammenhang zwischen einer guten Verkehrsanbindung und der Attraktivität einer Stadt. „Das ist eine Chance, die man wohl noch nicht erkannt hat“, sagt Huber. Auch über Landkreisgrenzen hinaus müsse in einem modernen Land wie Deutschland eine solche Zusammenarbeit möglich sein. „Wir glauben, dass ein entsprechendes Angebot auch zur Nachfrage führt.“
Beim Cabriosol macht sich Huber derweil keine Illusionen: „Das wird auf Dauer Defizite machen.“ Die Verluste müssten aber dringend reduziert werden, sagt Sandra Huber, die besonders im Betriebsablauf und im Marketing Potenzial sieht. „Ich hätte gerne intensiv geprüft, ob man hier nicht verstärkt mit erneuerbaren Energien arbeiten kann“, sagt die Kandidatin. Sorgenkind sei besonders das Dach: „Das würde man heute so nicht mehr bauen. Die wenigen Tage, an denen das aufmacht, sind die Kosten und den Aufwand nicht wert.“
Auch KSB könne man hier mit einbeziehen: „Ich kann mir vorstellen, dass man deren überschüssige Energie durch ein Nahwärmenetz für das Cabriosol und einige Privatgrundstücken nutzen kann.“ So könnten dort alte Öl- und Gasheizungen überflüssig werden. Die Stadt sei gerade dabei, diese Möglichkeit zu prüfen – eine Entwicklung, die Sandra Huber ausdrücklich begrüßt.
Im Marketing könne man darüber hinaus Veranstaltungen deutlicher bewerben und für eine bessere Beschilderung gerade beim Bistro sorgen. Bei der Essensausgabe gebe es auch das Potenzial, Abläufe zu optimieren und so mehr Gäste schneller zu bedienen.
All das sei notwendig, weil für Huber eine Schließung nicht infrage kommt: „Eine Stadt wie Pegnitz muss sich das leisten – gerade als Schulstadt.“ Abgesehen vom Cabriosol kann sich Huber aber vorstellen, den Rotstift anzusetzen. „Man muss sehen, was geht und was nicht geht. Ich würde gerne alles behalten, aber nicht alles Wünschenswerte ist auch finanzierbar“, sagt die 44-Jährige.
Es brauche sowohl ein Leitbild für die Zukunft der Stadt als auch Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung. Huber sagt, sie könne sich vorstellen, die Bevölkerung über einzelne Projekte abstimmen zu lassen. Ein Teil dieses Leitbildes sei für sie der sanfte Tourismus, so Huber: „Wer eine klimafreundliche Stadt sein will, muss die Aktivitäten danach ausrichten.“ Die Attraktionen, die die Stadt habe, müsse man zugänglich und instand halten – „aber naturverträglich und zurückhaltend“. „Man kann hier die Natur erleben, radfahren, wandern, alles ohne große Infrastruktur“, schwärmt Sandra Huber.
Das sei auch ihr Wunsch für den Schlossberg. Der sei als Naturraum und Naherholungsgebiet großartig: „Klar muss man einiges renovieren – Treppen, Toiletten, Bänke oder Gebäude.“ Aber man brauche dort keinen Abenteuerspielplatz zu bauen: „Der Wald ist Abenteuerspielplatz genug.“
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Presse | Wahl
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