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29.07.20 –
„Das ist einer der Vorteile, wenn man Sprecher für Landesentwicklung und Tourismus ist: Man darf diese schönen Orte besuchen und sich die dortigen Projekte anschauen – das mache ich im Rahmen meiner Tourismus-Tour“, sagte Zwanziger zur Begrüßung und betonte, dass er fast alles per Bahn und mit dem Fahrrad erkundet.
Auch am Donnerstag war Christian Zwanziger wieder auf seinem Zweirad unterwegs. Begleitet wurde er von Tim Pargent (Grüne), einem gebürtigen Pegnitzer, der inzwischen der finanzpolitische Sprecher der Grünen Fraktion im bayerischen Landtag ist. Zudem stießen bei diesem Abschnitt Ahorntals Bürgermeister Florian Questel (Grüne) und Kletterprofi Pirmin Bertle dazu.
„Ich hatte mir das ganz anders vorgestellt. Eigentlich wollten wir uns mit der Öffentlichkeit, Kommunalpolitikern und der Presse abends in einem Biergarten treffen und etwas diskutieren. Wegen der Corona-Krise mussten wir diese Runden verkleinern“, erklärte Christian Zwanziger. Nun traf sich der Abgeordnete mit seinen lokalen Kollegen – wie Pirmin Bertle – und besuchte im kleinen Rahmen einige Sehenswürdigkeiten.
Sein Ziel sei stets, auf der Tour herauszufinden, was die Corona-Krise aus dem Tourismusland Franken mache und wie die Einschränkungen das Reisen beeinflussten. Zudem wolle er ermitteln, welche Chancen und Risiken die aktuelle Situation für einen nachhaltigen Tourismus biete.
Bereits bei den vorherigen Terminen bemerkte er, dass an vielen Stellen Kirchturmdenken vorherrsche. Dort wünsche er sich mehr Kooperation. „In Ebrach wurde mir gesagt, dass man sich eine Busverbindung bis nach Bamberg wünscht und in Bamberg wünscht man sich eine Verbindung zum Steigerwald. Letztendlich gibt es das nicht. Das zieht sich durch die gesamte Gegend und ist so, weil die öffentlichen Verkehrsmittel an Landkreis- beziehungsweise Bezirksgrenzen stoßen“, mahnt Zwanziger.
Bürgermeister Florian Questel bestätigte, dass man eigentlich zuerst an seine Gemeinde denke. Trotzdem versuche auch er, eine bessere Kooperation zwischen einzelnen Städten der Region herzustellen. „Ich bin in Gesprächen mit dem Waischenfelder Bürgermeister oder mit Pottenstein oder Pegnitz, dass wir vielleicht etwas Übergreifendes anpacken. Das wäre mir wichtig. Gößweinstein, da haben wir wieder die andere Seite, die machen nicht so richtig mit. Es ist schwierig“, gab Questel an den Abgeordneten weiter.
Die Fränkische Schweiz besuchen Touristen aus den verschiedensten Gründen. Da gibt es die Wanderer, die Camper, die Erkunder der umliegenden Region, Biker – Fahrrad sowie Motorrad – , Kletterer und noch viele mehr. Als eine Stimme der Kletterer-Gemeinschaft lud Christian Zwanziger den Profi Pirmin Bertle ein, der sich überrascht zeigte, dass es während der Corona-Krise an den Hängen recht ruhig zuging. „Ich hatte damit gerechnet, dass es viel mehr Leute hierherzieht“, sagte Pirmin Bertle. T
rotzdem seien die Parkplätze von Kirchahorn bis Oberailsfeld voll, gab Florian Questel zu bedenken und nannte zudem einen Konfliktpunkt: „Die Leute entdecken die Schönheit der eigenen Region, das ist gut. Auf der anderen Seite sehe ich die Gefahr, dass es auch zu viel werden kann. Die Kletterfelsen sind in privater Hand. Dort kann es zu Konflikten kommen.“ Doch solange beide Parteien aufeinander Rücksicht nehmen, sei das tolerierbar, waren sich beide einig. Außerdem gebe es für die vielen Kletterer genügend Ausweichmöglichkeiten. Rund 20.000 Kletter-Touren gebe es allein schon in der Fränkischen Schweiz und diese werden gerne wahrgenommen, denn „Klettern ist in“.
Als Tourismusabgeordneter mache sich Christian Zwanziger – gerade als Grünenabgeordneter – über so etwas Gedanken. Ein großer Punkt auf seiner Agenda sei die Erreichbarkeit der schönen Fleckchen der jeweiligen Regionen. „Ich kenne das aus Bayreuth, dass man gerne einen Ausflug in die Umgebung macht. Nicht allzu viele steigen dabei gerne auf das Fahrrad. Vielleicht schreckt auch der Weg ab“, merkte Tim Pargent an, „vielleicht tut sich nun etwas mit den E-Bikes. Mir soll es recht sein, denn dadurch sind die Parkplätze nicht sofort voll.“
Doch genau da sieht Christian Zwanziger Optimierungspotenzial, denn auf dem Weg in Richtung Burg Rabenstein sei der Radweg nicht komplett ausgebaut. An dieser Stelle versuche er auch anzusetzen und zu helfen. „Diese 40 Millionen, die für den Neubau von Staatsstraßen im Haushalt stehen, könnten wir dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beispielsweise zuweisen.“
Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, dass Touristen auf anderem Wege als mit dem Auto die touristischen „Hotspots“ besuchen. Zumindest eine Gruppierung würde dieses Angebot jedoch wahrscheinlich nicht nutzen, weiß Pirmin Bertle. „Es gibt weltweit keine Kletter-Community, außer in der Schweiz, die auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreift.“
Was wiederum helfen würde, wäre der Ausbau der Radwege, meint Florian Questel und sieht dort Chancen für die Region. „Da müssen wir den Fokus drauf legen und vorantreiben. Das sind ja nicht ausschließlich nur Radwege, sondern werden auch von Wanderern genutzt. Da brauchen wir Hilfe von oben, denn so was geht schnell in die Millionen. Das können unsere Kommunen nicht alleine schaffen“, gab Florian Questel an Christian Zwanziger weiter.
Damit trat der Bürgermeister beim Abgeordneten offene Türen ein, denn auch dafür könne das Geld verwendet werden. „Wenn der Austausch mit den Nachbargemeinden gut klappt, dann kann man das ja sinnvoll planen. Warum sollten der Radtourismus – und die Radwege – nicht den gleichen Stellenwert haben, wie eine Staatsstraße. Dieser verbindet auch Orte mit anderen“, ergänzte Christian Zwanziger das Gesagte.
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