Grüne in Bayreuth: Susanne Bauer will in den Bundestag

BAYREUTH. Die Grünen-Kreisverbände Bayreuth-Stadt und Bayreuth-Land sowie Grüne aus dem Landkreis Forchheim nominierten gestern Abend Susanne Bauer als Kandidatin für die Bundestagswahl 2021. Die Mitglieder hatten eine echte Wahl, denn mit Bastian Raithel hatte Bauer einen Gegenkandidaten. Doch bereits im ersten Wahlgang erreichte die Kandidatin aus Pegnitz mit 40 von 61 Stimmen die erforderliche Mehrheit.

26.09.20 –

 

Bauer ist die Sprecherin des Bayreuther Kreisverbands und des Bezirksverband der Grünen in Oberfranken. Sie stammt aus der Oberpfalz und lebt seit fast 20 Jahren mit ihrer Familie in Pegnitz. Sie ist Ergotherapeutin und hat einen Magister-Abschluss in Sozialer Arbeit.

Die 43-Jährige präsentierte ihre Vorstellungen für die politische Arbeit und setzte dabei starke sozialpolitische Akzente. Sie wolle Klimapolitik, Wirtschaft und Sozialpolitik in Einklang bringen. Die Ellenbogengesellschaft und das Streben nach schnellen Gewinnen lehne sie ab. Anschließend gefragt, was sie für die Region tun wolle, erklärte die Kandidatin, sie wolle sich für mehr Mobilität im ländlichen Raum und eine bessere ärztliche Versorgung einsetzen. Der Großen Koalition in Berlin warf Bauer vor, die Sorgen und Nöte der Menschen zu ignorieren.

Bauer wies auch auf die organisatorischen Erfolge der zurückliegenden Jahre hin. So gehörten dem Bezirksverband Oberfranken der Grünen inzwischen 1100 Mitglieder an. Sieben neue Ortsverbände seien aus der Taufe gehoben worden. Eine ihrer Stärken sei die Netzwerkerei, sprich Verbindungen knüpfen und pflegen.

Grün für Wissenschaft und Technik

Der Gegenkandidat Bastian Raithel, 34 Jahre alt und selbstständiger Ingenieur der Materialwissenschaften, erklärte, er wolle sich als Bundestagsabgeordneter für ein grünes Herz in Wissenschaft und Technik einsetzen. Er trat zudem für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein. „Wir sind mehr als eine grüne Partei“, so seine Worte.

Susanne Bauer hatte sich bereits 2017 für ein Bundestagsmandat beworben. In dem Jahr erlangten die Grünen 8,9 Prozent der Stimmen. Nach den aktuellen Prognosen von vier deutschen Umfrageinstituten würden die Grünen gegenwärtig auf 19,3 Prozent der Stimmen kommen. Sie wären damit die zweitstärkste Partei nach der Union mit 36 Prozent. Das Direktmandat im Wahlkreis Bayreuth-Forchheim gewann 2017 Silke Launert für die CSU mit 47 Prozent. Anette Kramme von der SPD kam auf 21 Prozent.

Die Grünen spüren seit den vergangenen beiden Jahren einen regelrechten Aufwind. Inzwischen gibt es Ortsgruppen in Hummeltal, Weidenberg, Bindlach, Mistelgau, Pegnitz, Creußen, Ahorntal, Eckersdorf, Heinersreuth und Bad Berneck.

Wie es während der Nominierungsversammlung hieß, ist schon die nächste Ortsgruppe in Arbeit. Sie soll am 23. Oktober in Warmensteinach aus der Taufe gehoben werden.

,  26.09.2020 - 12:14 Uhr  Nordbayerischer Kurier

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