Florian Questel - Bürgermeisterkandidat der Grünen

Nordbayerischer Kurier -online 27.11.2018 - 17:54 Uhr Von Klaus Altmann-Dangelat, 27.11.2018 - 17:54 Uhr AHORNTAL. Mit Florian Questel wagt sich der erste Kandidat für das Bürgermeisteramt aus der Deckung. Der 38-Jährige ist seit 20 Jahren Mitglied der Grünen und ist stellvertretender Sprecher des Kreisverbandes Bayreuth-Land. „Die Grünen haben zurzeit einen unglaublichen Aufwind, deshalb gegen wir optimistisch in den Wahlkampf“, sagt der geborene Bad Windsheimer. 

27.11.18 –

Questel hat eine Ahorntalerin geheiratet. Das Paar hat vor sechs Jahren in Dentlein bei Kirchahorn ein Haus gebaut. Seitdem verfolgt er die Kommunalpolitik in der Gemeinde. Nach dem Rücktritt von Gerd Hofmann möchte Questel die Geschicke der Gemeinde steuern. Im Gespräch erläuterte er einige seiner Ziele. „An erster Stelle würde ich die Informationspolitik zwischen Rathaus und Bevölkerung verbessern.

Viele Lager gebildet

Denn im Lauf der Diskussionen um einen Neubau haben sich viele Lager gebildet.“ Solch einer Entwicklung möchte Questel einen Riegel vorschieben. Er sieht sich als idealer Vermittler zwischen den verschiedenen „Fronten“. „Ich bin ein Außenstehender, ich habe mich in die Debatten bislang nicht eingemischt.“ Dem Kandidaten der Grünen ist ein Begriff in der Gemeindepolitik ganz wichtig: Transparenz. Er möchte so viel wie möglich informieren und die Bürger in die Gemeindepolitik einbinden.

Traditionelle Werte

Questel setzt sich auch für die traditionellen Werte der Grünen ein: Naturschutz und nachhaltige Landwirtschaft, „denn jeder will gesunde Lebensmittel kaufen“. Als Bürgermeister würde er sich für Projekte wie die Öko-Modellregion einsetzen. „Ich bin gut mit Landes- und Bundespolitikern vernetzt“ erläutert der Vater zweier Kinder, „ich werde es einer der Ersten erfahren, wenn in Ministerien Programme für die Verbesserung der Umwelt aufgelegt werden.“

Weniger Insekten und Vögel

Er nennt ein konkretes Beispiel: „Ich bin besorgt über den Rückgang der Zahl der Insekten und Vögel. Hier kann man gegensteuern: Man kann Hecken an strategischen Bereichen pflanzen, wo sich den Tieren dann Rückzugsmöglichkeiten bieten.“ In Mittelfranken seien Bio-Landwirte so vorgegangen. Obwohl sich die Anbaufläche verkleinert habe, sei der Netto-Ertrag gestiegen.  

Thema Fahrradwege

Questel würde sich als hauptamtlicher Bürgermeister neben dem Rathaus-Neubau auch dem Thema Fahrradwege verstärkt widmen. „Die geplante Trasse in Richtung Oberailsfeld finde ich sehr wichtig, nicht nur als Angebot für die Touristen.  Ein anderes Thema ist der Mobilfunk. „In der Gemeinde gibt es viele Funklöcher, was natürlich neben den Privatleuten auch die zahlreichen Gewerbebetreibenden benachteiligt.“ Questel zieht den Rahmen aber noch größer: „Es muss uns generell gelingen, die Rahmenbedingungen für vor allem junge Familien zu verbessern. Wenn uns das gelingt, können wir als Gemeinde optimistisch in die Zukunft blicken.“ Ein Detail in diesem Zusammenhang: Der 38-Jährige will sich dafür einsetzen, dass der Geldautomat der Sparkasse stehen bleibt. „Denn wo sonst sollen die Bürger ihr Geld holen? Schließlich sollen sie beim Bäcker, Friseur oder im Gasthaus ihr Geld wieder ausgeben…“

Zur Person

Der gebürtige Mittelfranke Florian Questel ist in Uffenheim aufgewachsen, wo er bereits als 18-Jähriger zusammen mit anderen Schülern gegen ein Projekt mit genmanipulierte Zuckerrüben des Monsanto-Konzerns (erfolgreich) protestiert hat. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung zum Fachkrankenpfleger für den OP-Dienst. Questel arbeitet mittlerweile seit zehn Jahren am Klinikum in Fürth. Er hat auch Pflegemanagement studiert – wo er seine jetzige, aus Dentlein stammende Ehefrau Susanne kennenlernte. Das Paar ist voll berufstätig. „Susi“ Oertel ist in der Gemeinde vielen bekannt, denn sie trainiert die Ballettgruppen des SV Kirchahorn, die im Fasching wieder ihren großen Auftritt haben werden.

Zurück zu ihrem Ehemann Florian: Er würde, falls er zum hauptamtlichen Bürgermeister gewählt werden würde, in seinem Beruf pausieren, sagt er. „Ich hätte aber auch kandidiert, wenn man sich im Ahorntal für einen nebenberuflichen Bürgermeister entschieden hätte.“ Sein Studium sieht er als großen Vorteil für das Bürgermeisteramt an, „denn hier wurde gezeigt, wie Konflikte gelöst und wie Projekte angepackt werden können, damit sie am Ende erfolgreich sind.“ Oertel verweist in seiner Biographie darauf, dass er den Grünen-Bundestagsabgeordneten Uwe Kekeritz seit seiner Zeit in Uffenheim gut kennt. Kekeritz tritt seit 2009 im Wahlkreis Fürth an. In der Stadt hat Questel im Jahr 2008 auf der Liste der Grünen schon für den Stadtrat kandidiert.

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