Erdrutschsieg für Florian Questel von den Grünen

Von Stefan Brand,  17.02.2019 KIRCHAHORN. Am Ende war es nicht der erwartet knappe Ausgang, sondern eine kleine Sensation – garniert mit einer Premiere: Florian Questel ist der erste grüne Bürgermeister in Oberfranken. Der 38-Jährige setzte sich gestern bei der Wahl im Ahorntal haushoch gegen seinen Mitbewerber Stephan Wickles von der Wahlgemeinschaft durch. Und strahlte bei der Wahlparty im Garten seines Hauses im Örtchen Dentlein mit seinen Gästen und Ehefrau Susanne um die Wette.

18.02.19 –

Von den 1743 Wahlberechtigten gaben 1453 ihre Stimme ab, davon waren 1410 gültig. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 83,36 Prozent. Für Questel entschieden sich 1013 Bürger und damit 71,84 Prozent, für Wickles 397 (28,16 Prozent).

Viele warteten gespannt

Auch wenn sich vorher schon ein Trend pro Questel herumgesprochen hatte: Die Spannung war greifbar, als Kämmerer Dietmar Linhardt in seiner Funktion als Wahlleiter das Ergebnis kurz nach 19 Uhr im Ahorntaler Container-Rathaus bekanntgab. Unter den zahlreichen Ahorntalern, die neugierig auf das Resultat warteten, waren auch die Bewerber selbst.

Mehr als nur enttäuscht

Die Enttäuschung war Stephan Wickles deutlich anzumerken. „Mit so einem Resultat habe ich am Anfang des Wahlkampfes nun wirklich nicht gerechnet“, sagte er im Kurier-Gespräch. Allerdings habe er schon im Verlauf der vergangenen Wochen gemerkt, dass es nicht unbedingt gut für ihn laufe. Zwar seien Veranstaltungen durch die Bank sehr gut besucht gewesen – „aber da waren immer auch viele von der anderen Seite da, die kritische Fragen gestellt haben“. Fragen, die auch ins Persönliche gingen, in sein Privatleben. Es sei wohl so, sagt Wickles, dass man ihm und seinen Fraktionskollegen die Verantwortung für den Rücktritt von Bürgermeister Gerd Hofmann zuschieben wollte – und „Königsmörder“ seien eben nicht gerade beliebt. Auch wenn sie diese Rolle in Wirklichkeit gar nicht spielten.

Ein sprachloser Wahlsieger

Frust bei Wickles, stille Begeisterung bei Florian Questel: „Ich bin einfach sprachlos, damit hatte ich nun echt nicht gerechnet.“ Er sei jedem dankbar, der ihn unterstützt habe und ihm künftig helfe, „jetzt dranzubleiben und etwas anpacken zu können“. Dass er als – vorerst – grüner Einzelkämpfer ein breites Kreuz im Gemeinderat brauche, sei ihm bewusst. Doch glaube er fest daran, dass auch von diesem Gremium ein gemeinsamer Neuanfang gewollt sei, so deute er die Signale. Er werde nun jedenfalls auf jeden zugehen, werde viele Einzelgespräche führen. Auch in der Verwaltung. Und dann werde es auch in ruhigeren Fahrwassern wieder aufwärts gehen. Davon ist Florian Questel überzeugt.

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