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13.11.17 –
Im Januar 2016 hatten die Grünen im Stadtrat den Antrag gestellt, dass sich die Stadt um den Titel bewerben soll, ein Jahr später stimmte der Stadtrat zu. „Wir wollten erst überprüfen, ob das Potenzial dafür da ist, ob es genügend Geschäfte, Vereine und Kirchen gibt, die da mitmachen“, sagt Dannhäußer. Und die Resonanz war sehr positiv. „Das ist in der Gesellschaft schon mehr verankert, als wir dachten“, sagt er.
„Wir wollten mit dem Antrag ein Zeichen für Creußen setzen, einen Beitrag leisten, um auf die Armut in der Welt hinzuweisen, Fluchtursachen zu bekämpfen“, erklärt Stadträtin Renate van de Gabel-Rüppel. Ihr Anliegen ist es, dass mehr faire Produkte eingekauft werden, um Schwellen- und Entwicklungsländer zu unterstützen, damit die Menschen, die dort Waren herstellen, auch davon leben können. „Uns ist dabei der Umweltschutzgedanke, die gleiche Bezahlung für Frauen, keine Kinderarbeit und die Festschreibung von Löhnen sehr wichtig“, so van de Gabel-Rüppel weiter. Durch den Kauf von fairen Produkten schafft man dort eine Basis, um weiter zu leben, eine Existenz zu gründen, so der Bürgermeister.
Es wurde in der Stadt nun eine Steuerungsgruppe – eine der Voraussetzungen für eine Bewerbung – gegründet, in der Vertreter aus Politik, Gastronomie und Wirtschaft, Kirche, Schule, Vereine und Gesellschaft sind. Momentan sind das elf Personen. Die Gruppe schaut, wo der Einsatz von fair gehandelten Produkten möglich ist, schaffen Kontakte. Auch die Stadt selber beteiligt sich dabei künftig, sagt Dannhäußer. So wird im Rathaus bei Besprechungen und Terminen nur noch fairer Kaffee und Tee ausgeschenkt, in den Präsentkörben an Geburtstagen und Jubiläen sind faire Produkte und auch der Handballclub beispielsweise hat heuer bei einer Ehrung faire Bälle überreicht bekommen. „Es gibt viele Bereiche, wo wir auf die Not in der Dritten Welt hinweisen müssen, dazu anregen können, bewusster einzukaufen“, sagt er. Man müsse ein Zeichen für Zukunftsorientiertheit, Weltoffenheit und soziale Verantwortung setzen, unterstreicht auch van de Gabel-Rüppel.
Und die Steuerungsgruppe muss Öffentlichkeitsarbeit betreiben, den Gedanken unter die Leute bringen. Dabei ist die Idee zu dem Markt „Regional und Fair“ im Rahmen der Info-Tage Creußen entstanden. Dieser findet nun am Samstag, 18. November, von 9 bis 16 Uhr in der Mehrzweckhalle statt. Neben einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Musikbeiträgen und Turnvorführungen, verleiht eben Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz das Siegel an die Stadt. Ende Oktober hatte der Verein TransFair, bei dem sich Creußen beworben hatte, die Entscheidung zur Titelverleihung getroffen.
Insgesamt 22 Aussteller, die faire Produkte anbieten oder sich die Fair-Trade-Thematik auf die Fahnen geschrieben haben, werden beteiligt sein. Die Teilnehmer kommen aus Creußen und der Region, es sind Geschäfte, Gastronomie und Vereine. „Das Ganze soll kein Widerspruch zu regionalen Produkten sein“, betont der Bürgermeister. Darum hat man sich auch für den Namen „Regional und Fair“ bei dem Markt entschieden. Das Angebot an fair gehandelten Produkten wird immer breiter, haben Dannhäußer und van de Gabel-Rüppel festgestellt. Auch sie beide achten privat beim Einkauf darauf. So bevorzugt der Bürgermeister Tee und Schokolade aus fairer Herstellung.
Von Frauke Engelbrecht Nordbayerischer Kurier, 07.11.2017
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